Der Kommissar

Der Mörder mit dem Hackebeil chen [damit die Sendung jugendfrei wird]

Ein Singspiel ohne Gesang für -zig Personen    von Zerrberg Rheinlecker

Erik Ode

Kommissar Keller

Günther Schramm

Walter

Fritz Whopper

Klein, Harry

Reinhard Glemnitz

Robert

André Heller

die Leiche

Romy Haag-Schneider

1. Witwe

Grace Kelly

2. Witwe

Ort  : Nacht um Mitta
Zeit : Kurz vor

Es regnet und gerade trifft Kommissar Keller ein ...

Keller : Ist das die Leiche ?
Walter : Nein, das ist nur die Umrisszeichnung.
Robert : Das ist ja schrecklich !
Keller : Schläft sie ?
Walter : Ja ! Den Schlaf des Gerächten.
Keller : Wie lange ist der Mann schon tot ?
Robert : So lange sind wir noch nicht hier.
Walter : Müssen wir nun die Leiche überführen ?
Keller : Nicht die Leiche - den Mörder !!
Walter : Ach ja !

Es regnet noch und gerade trifft Inspektor Klein ein ...

Klein  : Chef, das ist die Leiche !
Keller : Dann stimmt es also. Habt Ihr schon die Armbanduhr untersucht ?
Robert : Ja, aber das hilft uns nicht weiter. Sie ist stehen geblieben.
Keller : Gibt es schon Tatverdächtige ?
Klein  : Ja, Chef ! Robert und Walter. Sie waren zuerst hier.
Keller : Hat man die Witwe schon verdächt... verständigt ?
Robert : Eine ja.
Keller : Eine !? Gibt es mehrere ?
Klein  : Natürlich, Chef ! Jetzt ist mir alles klar. Der Mann war Bigamist.
Keller : Mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit. Hat man die zweite Frau erreichen können ?
Robert : Nein, sie lag zu tief unter der Erde.
Keller : Gibt es hier noch etwas für uns zu tun ?
Walter : Nein. Er ist ja bereits tot.
Keller : Wie verlief die Suchaktion in Wald ?
Robert : Nach den Angaben ohne Gewehr.
Klein  : Schade !
Keller : Robert und ich nehmen uns die erste Frau vor; Walter, Du übernimmst die zweite und Klein, Du übernimmst Dich nicht.

Es regnet nicht und gerade trifft Kommissar Keller mit Robert ein ...

Robert : Ob die Witwe zu Hause ist ?
Keller : Sicher nicht. Oder siehst Du Licht brennen ?
Robert : Nein, gegen die Sonne ist das nicht zu erkennen.
Keller : Klingel einfach mal. Dann werden wir sehen, ob Licht brennt.
Robert : Glauben Sie, sie hört uns ?
Keller : Hauptsache, sie hört die Klingel.
1.Witwe: Sie wünschen ?
Keller : Das ist Robert ... äh - wie heißt Du eigentlich mit Nachnamen ?
Robert : Das weiß noch nicht einmal der Autor.
Keller : Ja und ich bin Erik oh - äh Kommissar Souterrain.
1.Witwe: Angenehm! Ich heiße Bolte.
Keller : Sie können sich sicher denken, warum wir zu Ihnen kommen ?
1.Witwe: Wegen der Hühner ?
Robert : Hmm ! Dann wissen Sie wohl auch, wer der Mann auf dem Foto ist !
1.Witwe: Welches Foto ?
Keller : Robert, nun zeig' ihr doch das Foto von ihrem Mann !
Robert : Das wäre zu einfach.
1.Witwe: Wer soll das sein ?
Robert : Das wollten wir von Ihnen wissen.
1.Witwe: Der Mann sieht schlecht aus. Warum hat er Ketchup im Gesicht ?
Keller : Frau Bolte, wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie !
1.Witwe: Zuerst die Schlechte.
Keller : Na gut ! Der Tote auf dem Foto ist Ihr Mann.
1.Witwe: Hmm - und die Gute ?
Keller : J.R. ist nicht von den Kugeln getötet worden.
1.Witwe: Gottseisgehtmirnudochmalalleausmweg !

Es regnet und gerade treffen Klein und Walter ein ...

Walter : Hier liegen Sie also !
Klein  : Wir müssen Ihnen eine schreckliche Mitteilung machen. Ihr Mann ist im Wald gefunden worden. Blutüberströmt, halb zerstückelt, widerwärtig entstellt, kläffende Wunden am ganzen Körper. Es war schrecklich. Er war über und über mit Blut besudelt.
Walter : Schön ruhig haben Sie's hier !
Klein  : Halten Sie sich jetzt bitte fest. Ich habe eine grauenhafte Nachricht für Sie : Ihr Mann ist ermordet worden.
2.Witwe: -
Walter : Guck mal ein Eichhörnchen !
Klein  : Ich muss Ihnen jetzt ein paar unangenehme Fragen stellen.
Walter : Es sitzt auf der Kiefer - da oben !
Klein  : Wann haben Sie Ihren Mann zum letzten Mal gesehen ... äh lebend ?
2.Witwe: ...
Walter : Es knabbert an seinen Nüssen !
2.Witwe:
Klein  : So, Sie wollen uns also nicht helfen ?
Walter : Jetzt spring es auf die Lerche.
2.Witwe: ?!
Walter : Nu schau' doch mal !
Klein  : Hatte Ihr Mann Feinde - also, ich meine, außer Ihnen ?
2.Witwe: ---
Walter : Nu' schau doch mal !
Klein  : Sie haben Angst es zu sagen, nicht wahr ?
2.Witwe: . -
Walter : Jetzt ist es vorbei !
Klein  : Schade !
2.Witwe: ...?
Klein  : Gab es oft zwischen Ihnen und Ihrem Mann Streitigkeiten ?
2.Witwe: ...!
Walter : Wer kümmert sich jetzt eigentlich um Ihr Grab, nachdem Ihr Mann tot ist ?
Klein  : Sie brauchen es nicht zu sagen. Wo waren Sie zur Tatzeit ?
2.Witwe: ?§!ß&%%:?!!
Walter : Die Gladiolen sind schon ganz welk - es sind doch Gladiolen ?
Klein  : Ihr Schweigen wird Ihnen nichts nutzen. Haben Sie ein Liebabi äh baliba hmm blalila hab's gleich !
Walter : Alibi !
Klein  : Sie haben freilich das Recht, nach Paragraf 5 des GG ihre Meinung nicht frei zu äußern. Es sei denn, Sie können beweisen, keine zu haben.
Walter : Wie lange sind Sie eigentlich bereits tot ?
2.Witwe: ...
Klein  : Ich muss Sie bitten, sich bis auf weiteres zu unserer Verfügung zu halten.
2.Witwe: Bin ich jetzt dran ? Oder was ?

Es regnet und gerade treffen Walter, Robert, der Kommissar, der Mörder, die Verdächtigen und das Unvorhergesehene ein ...

Keller : Ich haben Sie alle zusammenkommen lassen, um noch 1x die Ereignisse jener folgenerschwerenden, amerikanischen Nacht vor unserem geistigen Auge rekonstruieren zu lassen. Ich habe da noch ein paar Fragen. Stellt sich jemand freiwillig ? Walter ! Du doch nicht !
Robert : Hast Du schon wieder Deine Windeln vergessen ?

Gerade trifft Klein ein und ... äh ... ach ja, es regnet noch ...

Klein  : Ich mache Sie daraufhinmerksam äh daraufaufauf - lasst uns zieh'n - äh - wie Sie hinlänglich wissen, müssen wir an dieser Stelle sagen, wie leid es uns tut, Sie festzunehmen. Was uns jedoch nicht darauf - Mist !&% schon wieder - nicht davon abhält. Alles, was Sie ab jetzt gegen sich sagen, kann von uns verwendet werden. - Da war noch was, da war was mit Anwalt ...
Keller : Wer von Ihnen macht eigentlich Hackfleisch mit dem Beil ?
Mörder : Ich ... äh ! Warum ?
Klein  : Ha! Jetzt haben wir Sie ! Das war nämlich eine Fangfrage !
Mörder : Oh, wie gemein !
Keller : Sie sind also der Mörder !
Mörder : Ja, Sie haben mich überzeugt !
Robert : Warum haben Sie den Mann umgebracht ?
Mörder : Er war der einzige Zeuge für meinen Mord.
Keller : Schildern Sie die Tat !
Mörder : Ich hab' einfach zugeschlagen.
Klein  : Das war alles ??
Mörder : Ja. Ich habe' ja gleich getroffen.
Robert : Was haben Sie sich überhaupt dabei gedacht ?
Mörder : Nun, ich versuchte ruhig und sachlich zu überlegen und zu handeln.

Walter : Da bin ich wieder ! Habe ich etwas versäumt ?
Robert : Ja, Deine Hose zu schließen. - Deine Hose ist ja nass !
Walter : Stimmt, es regnet und gerade ich trete rein ... in die Pfütze.
Keller : Wie kam es zu Ihrer Tat ?
Mörder : Während meiner Kindheit hatte ich sehr unter seiner Schwiegermutter zu leiden.
Robert : Heißt das, Sie kannten Ihre Schwiegermutter als Sie jung waren ?
Mörder : Ja, sie war die Mutter seiner Schwester.
Klein  : Das war alles ??
Mörder : Nein. Mein Vater war Antialkoholiker und schlug mich ständig, wenn er nüchtern war. Es tut mir ja jetzt auch so leid.
Keller : Dafür ist es jetzt zu spät. Kommen Sie jetzt bitte mit !
Mörder : Herr Kommissar ! Ich habe noch eine Bitte !
Keller : Ja ?
Mörder : Darf ich das Beil als Andenken behalten ?

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